Marja und ihr Riesennävus
Verfasst: Do 7. Jan 2016, 13:11
Hallo zusammen.
Am 27.12.2014 wurde unsere Tochter Marja geboren. Über Ihren Rücken zog sich ein 24x13cm großer Fleck, in der Mitte eine etwas Handteller große Fläche fast schwarz und runzelig, am Rand mittelbraun. Außerdem hatte sie zwei Minisatelliten.
Die Hebamme und die Ärztin waren erstmal ratlos. Ist dies ein Bluterguss von der äußeren Wendung, die Anfang Dezember gemacht wurde?
Die herbeigerufene (junge) Kinderärztin hatte so etwas auch noch nicht gesehen, meinte aber nach telefonischer Rücksprache mit dem Oberarzt, das sei nichts schlimmes, er würde sich das am nächsten Tag mal ansehen. Am nächsten Tag bekam der Fleck einen Namen, Nävus!??? Da müsse man nichts machen und wenn erst so im Grundschulalter.
Zum „Glück“ wurden wir am nächsten Tag auf die Neugeborenenintensivstation verlegt, denn die dort anwesende Ärztin war super engagiert und hat sich erst einmal schlau gelesen. Es folgte ein Ultraschall des Kopfes, ohne weiteren Befund.
Sie war es dann auch, die an Dr.Höger vom KKH Wilhelmstift in Hamburg Bilder geschickt hat und uns geraten hat, nach Neujahr dort anzurufen.
Doch soweit kam es gar nicht, denn Dr.Höger hatte sich schon selber an unsere Ärztin gewand und um ein MRT innerhalb der ersten 6 Lebenswochen gebeten. Also wurde mit 3 ½ Wochen ein MRT gemacht. Dadurch sollte festgestellt werden, ob am Rückenmark oder den Hirnhäuten möglicherweise auch entartete Zellen sind, da diese sowie die Haut aus den gleichen Zellen während der Entwicklung entstehen. Zum Glück war der Befund negativ. Ende April sollten wir dann nach Hamburg.
In der Zwischenzeit sind wir dann im Internet auf das Nävus-Netzwerk gestoßen. Eine tolle Seite, denn hier konnten wir uns schon einmal sehr fundiert informieren. Ich muss aber zugeben, dass mich die Berichte vieler betroffner Eltern sehr aufgewühlt haben. Auch jetzt hatte ich bei einigen der neuen Berichte Tränen in den Augen, da ich die Ängste und Sorgen so gut verstehen kann.
Da wir aber glauben einen guten Weg gefunden zu haben möchte wir unsere Erfahrungen gerne mit Euch teilen.
Wie gesagt, Ende April hatten wir den Termin bei Dr.Höger und waren hinterher nicht wirklich schlauer. Ja, der Nävus sollte entfernt werden, aber über das wie und wann lies er sich nicht aus. Leider stand der Chirurg im OP, so dass wir nächste Woche zum Gespräch mit ihm wieder kommen sollten.
Auf dem Heimweg waren wir schon fest davon überzeugt uns eine zweite Meinung einzuholen, auch wenn wir dafür einen weiten Weg in Kauf nehmen müssten, denn irgendwie fühlten wir uns hier nicht so Aufgefangen wie wir es uns erhofft hatten.
Doch zum Glück gab uns der Chirurg Dr. Beck eine Woche später doch das Gefühl hier im Wilhelmstift richtig zu sein.
Er tastete den Fleck sehr genau ab und erklärte uns dann, dass er diesen in mehreren OPs Stück für Stück restlos entfernen würde. Später könnte auch ein Expander zur Anwendung kommen.
Um sich die Dehnbarkeit der Babyhaut zu Nutze zu machen sollte es dann auch schon im ersten Lebensjahr losgehen. Die Mittlerweile gut 40 Satelliten, überwiegend an den Beinen, müssten lt. seiner Aussage vorerst nicht behandelt werden.
Mit 5 ½ Monaten hatte Marja dann ihre erste OP. Hierbei wurde von den Schulterblättern bis kurz über den Po geschnitten und mittig ein Stück von 12x7 cm entfernt. Die Wundränder wurden miteinander vernäht, so dass nur eine vertikale, sehr schmale, Narbe über der Wirbelsäule entstanden ist. Marja hat das alles wunderbar verkraftet und wir konnten nach nur einer Nacht wieder nach Hause.
Mit etwas über 9 Monaten stand die zweite OP an, dieses Mal wurde auf Hüfthöhe geschnitten, fast 2/3 des Bauchumfanges geht die Narbe rum, dafür konnten aber 6x22cm entfernt werden. Auf Grund der Drainage mussten wir dieses Mal zwei Nächte bleiben. Aber wieder hat unsere kleine Maus alles gut verkraftet und auch das optische Ergebnis war ebenso gut wie beim ersten Mal.
Von der schwarzen Stelle in der Mitte des Nävus ist nach diesen 2 OPs nur noch ein kleiner Rest geblieben.
Dadurch, dass der Nävus ja mit Marja mitgewachsen ist sind wir jetzt zwar von der Größe wieder beim Wert von der Geburt, vergleicht man aber Fotos, so kann man schon einen wahnsinnigen Erfolg erkennen.
Diese Woche waren wir wieder bei Dr.Beck um den nächsten Schritt zu besprechen. Weiter geht es am 8.2. mit dem bisher angewandten Verfahren. Dieses Mal wieder von oben nach unten.
Wir werden wieder berichten.
LG Marco & Paola
Am 27.12.2014 wurde unsere Tochter Marja geboren. Über Ihren Rücken zog sich ein 24x13cm großer Fleck, in der Mitte eine etwas Handteller große Fläche fast schwarz und runzelig, am Rand mittelbraun. Außerdem hatte sie zwei Minisatelliten.
Die Hebamme und die Ärztin waren erstmal ratlos. Ist dies ein Bluterguss von der äußeren Wendung, die Anfang Dezember gemacht wurde?
Die herbeigerufene (junge) Kinderärztin hatte so etwas auch noch nicht gesehen, meinte aber nach telefonischer Rücksprache mit dem Oberarzt, das sei nichts schlimmes, er würde sich das am nächsten Tag mal ansehen. Am nächsten Tag bekam der Fleck einen Namen, Nävus!??? Da müsse man nichts machen und wenn erst so im Grundschulalter.
Zum „Glück“ wurden wir am nächsten Tag auf die Neugeborenenintensivstation verlegt, denn die dort anwesende Ärztin war super engagiert und hat sich erst einmal schlau gelesen. Es folgte ein Ultraschall des Kopfes, ohne weiteren Befund.
Sie war es dann auch, die an Dr.Höger vom KKH Wilhelmstift in Hamburg Bilder geschickt hat und uns geraten hat, nach Neujahr dort anzurufen.
Doch soweit kam es gar nicht, denn Dr.Höger hatte sich schon selber an unsere Ärztin gewand und um ein MRT innerhalb der ersten 6 Lebenswochen gebeten. Also wurde mit 3 ½ Wochen ein MRT gemacht. Dadurch sollte festgestellt werden, ob am Rückenmark oder den Hirnhäuten möglicherweise auch entartete Zellen sind, da diese sowie die Haut aus den gleichen Zellen während der Entwicklung entstehen. Zum Glück war der Befund negativ. Ende April sollten wir dann nach Hamburg.
In der Zwischenzeit sind wir dann im Internet auf das Nävus-Netzwerk gestoßen. Eine tolle Seite, denn hier konnten wir uns schon einmal sehr fundiert informieren. Ich muss aber zugeben, dass mich die Berichte vieler betroffner Eltern sehr aufgewühlt haben. Auch jetzt hatte ich bei einigen der neuen Berichte Tränen in den Augen, da ich die Ängste und Sorgen so gut verstehen kann.
Da wir aber glauben einen guten Weg gefunden zu haben möchte wir unsere Erfahrungen gerne mit Euch teilen.
Wie gesagt, Ende April hatten wir den Termin bei Dr.Höger und waren hinterher nicht wirklich schlauer. Ja, der Nävus sollte entfernt werden, aber über das wie und wann lies er sich nicht aus. Leider stand der Chirurg im OP, so dass wir nächste Woche zum Gespräch mit ihm wieder kommen sollten.
Auf dem Heimweg waren wir schon fest davon überzeugt uns eine zweite Meinung einzuholen, auch wenn wir dafür einen weiten Weg in Kauf nehmen müssten, denn irgendwie fühlten wir uns hier nicht so Aufgefangen wie wir es uns erhofft hatten.
Doch zum Glück gab uns der Chirurg Dr. Beck eine Woche später doch das Gefühl hier im Wilhelmstift richtig zu sein.
Er tastete den Fleck sehr genau ab und erklärte uns dann, dass er diesen in mehreren OPs Stück für Stück restlos entfernen würde. Später könnte auch ein Expander zur Anwendung kommen.
Um sich die Dehnbarkeit der Babyhaut zu Nutze zu machen sollte es dann auch schon im ersten Lebensjahr losgehen. Die Mittlerweile gut 40 Satelliten, überwiegend an den Beinen, müssten lt. seiner Aussage vorerst nicht behandelt werden.
Mit 5 ½ Monaten hatte Marja dann ihre erste OP. Hierbei wurde von den Schulterblättern bis kurz über den Po geschnitten und mittig ein Stück von 12x7 cm entfernt. Die Wundränder wurden miteinander vernäht, so dass nur eine vertikale, sehr schmale, Narbe über der Wirbelsäule entstanden ist. Marja hat das alles wunderbar verkraftet und wir konnten nach nur einer Nacht wieder nach Hause.
Mit etwas über 9 Monaten stand die zweite OP an, dieses Mal wurde auf Hüfthöhe geschnitten, fast 2/3 des Bauchumfanges geht die Narbe rum, dafür konnten aber 6x22cm entfernt werden. Auf Grund der Drainage mussten wir dieses Mal zwei Nächte bleiben. Aber wieder hat unsere kleine Maus alles gut verkraftet und auch das optische Ergebnis war ebenso gut wie beim ersten Mal.
Von der schwarzen Stelle in der Mitte des Nävus ist nach diesen 2 OPs nur noch ein kleiner Rest geblieben.
Dadurch, dass der Nävus ja mit Marja mitgewachsen ist sind wir jetzt zwar von der Größe wieder beim Wert von der Geburt, vergleicht man aber Fotos, so kann man schon einen wahnsinnigen Erfolg erkennen.
Diese Woche waren wir wieder bei Dr.Beck um den nächsten Schritt zu besprechen. Weiter geht es am 8.2. mit dem bisher angewandten Verfahren. Dieses Mal wieder von oben nach unten.
Wir werden wieder berichten.
LG Marco & Paola