Wann ist es zu spät für eine Behandlung?

Platz für Elternfragen
Gesperrt
Socke
Beiträge: 3
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 01:03

Wann ist es zu spät für eine Behandlung?

Beitrag von Socke »

Hallo zusammen,

ich möchte mich zuerst gerne vorstellen. Ich bin Mutter einer dreijährigen Tochter mit einem Nävus auf dem Rücken. Der Nävus ist mittlerweile mehr als Handteller groß (Erwachsenenhand) unbehaart mit einem kleinen dunkleren Leberfleck darin. Die Farbe ist hellbraun. Haare sind keine darauf. Da der Leberfleck bei Geburt noch mit Lanugohaaren bedeckt war fiel der Fleck eigentlich erst mit mehreren Monaten auf. Die Kinderärztin dachte zuerst an einen Cafe au lait fleck. Mittlerweile ist aber klar, dass es sich um einen Leberfleck handelt.

Uns wurde von keiner Seite jemals nahe gelegt etwas gegen den Fleck zu unternehmen, jetzt mache ich mir sorgen, dass es für eine Behandlung schon zu spät sein könnte.

Wir finden den Fleck eigentlich sehr schön unddas sagen wir unserer Tochter auch immer. Im Kindergarten beim schwimmen wurde das Thema Leberfleck auf Frage der Kinder was sie da habe kurz thematisiert und das wars dann auch. Aber ich mache mir natürlich Sorgen um die Zukunft vor allem die Pubertät.

Hat jemand Erfahrung mit der Behandlung eines solch großen Flecks. Rausschneiden kann ich mir bei der Größe gar nicht vorstellen und sind dann die Narben nicht schlimmer als der Fleck?

Wir lassen den Fleck im Schwimmbad und auch sonst nie unbedeckt um ein Entartungsrisiko möglichst gering zu halten.

Hat jemand vielleicht auch jemand Erfahrung mit Camouflage mit der man es Jugendlichen ermöglichen könnte auch mal einen Bikini zu tragen?

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Socke
Juliane
Vereinsmitglied
Beiträge: 96
Registriert: Fr 27. Jan 2012, 22:19

Re: Wann ist es zu spät für eine Behandlung?

Beitrag von Juliane »

Hallo Socke!

Die Ärzte empfehlen meistens, recht frühzeitig mit der Behandlung/Entfernung eines Nävus zu beginnen, da vor allem Kinderhaut noch sehr dehnbar ist. Aber mir ist nicht bekannt, dass es eine Altersgrenze gibt, ab der ein Nävus nicht mehr behandelt werden kann. Wenn du dich nach Optionen erkundigen möchtest, solltest du am Besten mal mit einer Hautklinik/einem Dermatologen/einem Chirurgen sprechen. Es gibt unterschiedliche Behandlungsmethoden und sicher wirst du unterschiedliche Empfehlungen von den Ärzten bekommen, es ist immer gut, sich verschiedene Meinungen anzuhören. Ihr steht nicht unter Zeitdruck und solltet euch gut beraten lassen, damit ihr eine Entscheidung für Euch und Euer Kind treffen könnt, mit der ihr nachher zufrieden seit.
Mein Nävus wurde nicht entfernt, da meine Eltern sich gegen eine OP entschieden haben. Sie haben mir aber immer gesagt, dass ich mich jeder Zeit doch noch operieren lassen kann, falls ich das möchte. So hatte ich selbst ein Mitspracherecht. Bisher habe ich nicht den Wunsch, meinen Nävus entfernen zu lassen.
Deine Tochter ist ja noch sehr jung und es besteht ja auch die Möglichkeit, dass sie sehr selbstbewusst heranwächst und kein Problem mit ihrem Nävus hat. Dann hat sie eventuell gar nicht den Wunsch, ihn zu verstecken. Und wenn ihr doch danach ist, wird man bestimmt Möglichkeiten finden (es gibt wasserfeste Camouflage - dazu kann man sich z.B. in einer Apotheke beraten lassen und Badeanzüge etc.). Natürlich macht man sich als Eltern Gedanken über die Zukunft des Kindes, aber wenn ihr bisher gut mit dem Nävus zurechtgekommen seid, ihn sogar schön findet und eurer Tochter das auch sagt - warum sollte das nicht so bleiben? Wenn eure Tochter ein Problem damit bekommen sollte und sich nicht wohlfühlt, könnt ihr immer noch nach Lösungen suchen. Was meiner Ansicht nach sehr hilfreich und stärkend für das Selbstbewusstsein ist, ist das Treffen von anderen Kindern mit Nävus. Vielleicht kommt ihr ja mal zu einem unserer Vereinstreffen.
Liebe Grüße,
Juliane
Gesperrt